Kochen, Essen, Lachen - Die Küche als Lebensmittelpunkt

Redaktion: O. K. / Letzte Aktualisierung: 26.06.2024

Familie nutzt die Küche als Lebensmittelpunkt
Viele Familien nutzen die Küche als Lebensmittelpunkt - Beispielfoto: © fizkes

In vielen Häusern in Berlin ist die Küche der zentrale Raum der Wohnung - hier wird nicht nur gekocht, sondern auch gemeinsam gesessen, erzählt, gelacht und vieles mehr. Kein Wunder, dass die Einrichtung dieses Lebensmittelpunkts in vielen Familien eine wichtige Entscheidung darstellt und gut überlegt sein sollte. Lesen Sie in diesem Ratgeber, welche Möglichkeiten der Kücheneinrichtung es gibt und worauf Sie dabei achten sollten.

Küchen in Ost- und West-Berlin zu DDR-Zeiten

Als Berlin noch eine geteilte Stadt war, gab es große Unterschiede in der Küchengestaltung, was den jeweiligen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geschuldet war. So waren die Küchen in Ost-Berlin während der DDR-Zeit vergleichsweise klein (oft nur wenige Quadratmeter groß) und dementsprechend kompakt gestaltet. (Im DDR Museum Berlin kann man sich so eine DDR Küche anschauen.) Die Ausstattung war einfach und funktional, die Standardgeräte wie Herd, Kühlschrank und Spüle meist einheitliche und staatlich subventionierte Modelle. Auch die Möbel hatten oft ein einheitliches Design bzw. kaum Variationsmöglichkeiten. Es gab wenig Platz für zusätzliche Geräte und auch nur begrenzten Stauraum - ein großer Küchentisch passte meist nicht hinein. In seltenen Fällen gab es einen schmalen Esstisch oder einen Klapptisch, der Platz für maximal zwei Personen bot. Üblich war es jedoch, in einem anderen Raum (z. B. Wohnzimmer) zu essen.

Kompakte und funktionale Küchen im Osten, große Wohnküchen in West Berlin

In West-Berlin waren die Küchen in der Regel größer und enthielten eine vielfältigere Ausstattung, zu der immer mehr Elektrogeräte und Küchenutensilien wie Mikrowellen oder Geschirrspüler hinzukamen. Die in vielfältigen Designs erhältlichen Einbaumöbel erlaubten eine individuelle Gestaltung der Küche. Auch damals boten die Küchen oft Platz für einen kleinen Essbereich mit Esstisch und Stühlen, sodass die Familie auch hier zusammensitzen und gemeinsame Mahlzeiten einnehmen konnte. In den 1970er- und 1980er-Jahren setzten sich - nach amerikanischem Vorbild - zunehmend offene Küchenkonzepte durch, wodurch die Küche immer mehr zum Mittelpunkt der Wohnung wurde.

Dieser Trend hat sich in den letzten Jahrzehnten immer weiter verstärkt und hat nach der Wiedervereinigung auch im ehemaligen Ostteil der Stadt an Beliebtheit gewonnen. Heute ist die Küche in vielen Mietwohnungen und Einfamilienhäusern der Wohnmittelpunkt, der nicht nur zum Kochen, sondern auch zum gemeinsamen Zeitverbringen dient. Damit das gelingt, gibt es bei der Einrichtung der Küche einiges zu beachten, wie die folgenden Tipps zeigen.
Tipp: Zum Beispiel Ikea in Lichtenberg hat sich auf die Einrichtung von kleinen Küchen in DDR Plattenbauen spezialisiert! Denn rund um den Standort (Landsberger Allee 364, 10365 Berlin) gibt es noch viele DDR Plattenbauten zum Beispiel vom Typ WBS 70 und P2.

Küchen heute: Offener Grundriss und Multifunktionsraum

Heute dient die Küche oft als Treffpunkt für die ganze Familie, Verwandte, Nachbarn und Freunde. Sie kann je nach Gestaltung sogar als Arbeitsplatz im Homeoffice dienen oder als Ort, an dem Kinder spielen und die Hausaufgaben erledigen können. Das Miteinander gelingt besonders gut in offen gestalteten Küchen, die in den Wohn- und Essbereich integriert sind.

Übrigens:
Neben der geselligen Atmosphäre hat ein offener Grundriss noch einen weiteren Vorteil: Der Raum wirkt größer und freundlicher. In Abhängigkeit von der Raumgröße, Ihrem Lebensstil und Ihren Bedürfnissen bieten sich unterschiedliche Einrichtungsmodelle an.

Modulare Systeme und moderne Technologie

Küchen werden zunehmend modular geplant, sodass sie sich an veränderte Bedürfnisse anpassen lassen. Auch die individuelle Gestaltung ist wichtiger als früher: Heute können Sie aus einer Vielzahl von Materialien, Farben und Designs wählen. Besonders beliebt sind heute natürliche Materialien wie Holz oder Stein, gerne auch in Kombination mit Metall. Ebenfalls gefragt sind minimalistische Designs mit klaren Linien und glatten Oberflächen. Diese passen gut zu modernen Geräten, wie sie heute in vielen Küchen zu finden sind.

Wichtig sind vor allem energiesparende Geräte. Sie schonen dank ihres reduzierten Energieverbrauchs sowohl Ihren Geldbeutel als auch die Umwelt. (Mehr Tipps zum Energie sparen.) Für mehr Komfort und Sicherheit sorgen zudem smarte Geräte wie vernetzte Kühlschränke und Küchengeräte (z. B. Kaffeemaschine, Herd oder Kühlschrank), die sich über Smartphone- und Tablet-Apps und / oder Sprachsteuerungssysteme wie Amazon Alexa oder Google Home bedienen lassen.

Eine Küchenzeile ist platzsparend
Eine Küchenzeile ist platzsparend - Foto: © ARochau

Von der Küchenzeile bis zur Einbauküche

Die einfachste und zugleich kostengünstigste Variante der Kücheneinrichtung ist die Küchenzeile. Hier werden Küchenschränke und Geräte an einer Wand entlang aufgereiht, was sehr platzsparend ist und sich daher gut für kleine Küchen eignet. Da alle Elemente in einer Linie angeordnet sind, sind die Planung und Installation einfach und die einzelnen Arbeitsbereiche später gut erreichbar. Allerdings bietet die Küchenzeile auch vergleichsweise wenig Stauraum und nur eine kleine Arbeitsfläche. Es gibt kaum Gestaltungsmöglichkeiten und auch spätere Anpassungen sind nicht oder nur mit Aufwand möglich.

Platzsparende Küchenzeile, flexibel gestaltbare Einbauküche

Genau das Gegenteil ist die Einbauküche. Hierbei handelt es sich um eine maßgeschneiderte Küche mit verschiedenen Möbeln (z. B. Kochinsel, Hängeschränke, Apothekerschränke, etc.) und Elektrogeräten in einem einheitlichen Design, was für eine harmonische Optik sorgt. Da jede Einbauküche genau auf die vorhandenen Räumlichkeiten abgestimmt ist, wird der Platz maximal effizient ausgenutzt und bietet viel Stauraum. Auch ergonomische Aspekte wie zum Beispiel die Höhe der Arbeitsfläche oder der Hängeschränke lassen sich individuell anpassen. Allerdings schlägt sich die Maßanfertigung in einem höheren Preis nieder und auch hier sind spätere Änderungswünsche nur schwer zu realisieren. Bei einem Umzug kann die Einbauküche deshalb meistens nicht mitgenommen werden.

Mehr Flexibilität dank modular aufgebauter Küche

Das ist bei einer modularen Küche anders. Hier können einzelne Module nach Ihren individuellen Wünschen und Bedürfnissen miteinander kombiniert und flexibel angeordnet werden. Sie sind leicht anpassbar und in vielen Designoptionen verfügbar. Mit zunehmender Anzahl der Module steigt allerdings auch der Preis, sodass die anfänglich als preisgünstig wahrgenommenen Angebote am Ende deutlich teurer werden können.

Eine Inselküche bietet viel Platz
Viel Platz bietet eine Inselküche - Foto: © ARochau - alle Fotos: stock.adobe. com

Zusätzlicher Platz zum Kochen und Essen mit Inselküche

Großer Beliebtheit erfreut sich die sogenannte Inselküche. Zentraler Mittelpunkt der Küche ist eine freistehende Insel, die zusätzlichen Arbeits- und Stauraum bietet. Sie ist abhängig vom Bedarf vielseitig einsetzbar und wird gerne als Treffpunkt für den Morgenkaffee oder als Bar am Abend benutzt. Um sie zu installieren (was mit zusätzlichen Kosten verbunden ist), muss jedoch genügend Platz vorhanden sein. Eine Variante mit weniger Platzbedarf ist die sogenannte Halbinsel-Küche. Im Gegensatz zur freistehenden Kücheninsel ist sie meist an einer Seite mit der Küchenzeile oder Wand verbunden. Damit kann sie als Raumteiler dienen, aber auch die Bewegungsfreiheit einschränken, wenn nicht richtig geplant wurde.

Übrigens:
Neben dem Aufbau spielt heute auch das Thema Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle beim Küchenkauf. Viele Hersteller setzen bereits auf recycelte Werkstoffe. Ein Beispiel dafür sind Arbeitsplatten aus Holz oder Stein, die sich nicht von einer neuen Arbeitsplatte unterscheiden, dafür aber deutlich ressourcenschonender sind.

Kindersicherheit in der Küche

Egal, für welche Kücheneinrichtung Sie sich entscheiden, oberste Priorität hat immer die Sicherheit, insbesondere für Familien mit Kindern. Da in der Küche zahlreiche potenzielle Gefahren lauern, ist es wichtig, sorgfältig zu planen und Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Mit unseren folgenden Tipps können sich auch die Kleinen sicher in der Küche aufhalten, während Mama oder Papa kocht:

  1. Bringen Sie an Schränken und Schubladen Kindersicherungen an, damit die Kleinen nicht an gefährliche Gegenstände wie scharfe Messer, Reinigungsmittel oder schwere Töpfe gelangen, mit denen sie sich verletzen können. Tipp: Nutzen Sie magnetische Verschlüsse, die diskret angebracht werden können und für Kinder schwer zu öffnen sind.
  2. Installieren Sie Herdschutzgitter und spezielle Schutzgitter für Ofentüren. So können Sie Kinder daran hindern, unbemerkt heiße Kochfelder, Töpfe und Ofentüren zu berühren und sich dabei schmerzhafte Verbrennungen zuzuziehen.
  3. Treffen Sie - wie in anderen Räumen auch - allgemeine Sicherheitsvorkehrungen und setzen Sie zum Beispiel Kindersicherungen für Steckdosen ein und bringen Sie einen Schutz an scharfen Kanten und Ecken von Arbeitsflächen an, um Verletzungen zu vermeiden.
  4. Lassen Sie kleine Kinder niemals unbeaufsichtigt in der Küche, vor allem nicht beim Kochen oder Backen. Bringen Sie Ihren Kindern von klein auf bei, welche Bereiche und Gegenstände in der Küche tabu sind.
  5. Für alle Fälle: Halten Sie ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set ebenso griffbereit wie die wichtigsten Notfallrufnummern (Notarzt: 112, Giftnotruf der Berliner Charité: 030 / 192 40).

Extra Tipp: Sie kochen gerne mit frischen Kräutern und selbstgezogendem Gemüse? Dann sollten Sie unseren Artikel Urban Gardening in Berlin lesen.

Weiterführende Informationen und Quellen:

  • Auf der Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
    https://www.kindergesundheit-info.de/.../kueche/ erfahren Sie wie Sie Ihre Küche kindersicher machen.
  • Auf https://www.wohnen.de/kueche/kuechenzeilen.html werden verschiedene Küchenzeilen vorgestellt. Außerdem gibt es Tipps zur Gestaltung und Einrichtung der Küche.
  • Auf der Webseite des DDR Museums (Karl-Liebknecht-Str. 110178 Berlin)
    https://www.ddr-museum.de/de/blog/archive/kueche erfahren Sie wie die Küchen im Ost Teil Berlins ausgesehen haben. Außerdem gibt es viele Fotos von Küchengeräten aus DDR Zeiten.
    Besonders für Ostdeutsche eine schöne Erinnerung. Erinnern Sie sich zum Beispiel noch an das Rührgerät RG28 von AKA Electric? Das gab es in der DRR in fast jeder Küche.

Wohnen in Berlin

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